Der frühere Landesrabbiner von Westfalen-Lippe,
Henry Brandt, hat in der Debatte um den neu aufbrandenden
Antisemitismus zu Gelassenheit gemahnt. In dem „Getöse“ der
öffentlichen Diskussion gehe manchmal unter, dass Juden in
Deutschland heute gut leben könnten, sagte Brandt der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Montagsausgabe): „Als Jude weiß
und fühle ich, dass wir viele Freunde haben und dass heute die
Gesamtreaktion der Gesellschaft eine andere ist und wäre als in den
unsäglichen Jahren der 30er. Das ist nicht das gleiche
gesellschaftliche Klima.“ Gleichwohl müsse auf antisemitische
Vorfälle insbesondere an Schulen deutlich und mit „Null Toleranz“
reagiert werden. Die Tatsache, dass der Musikpreis Echo an die Rapper
Kollegah und Farid Bang verliehen wurde, nannte der Rabbiner
„unsäglich“: Die Auszeichnung signalisiere, „dass man die Würde
anderer Menschen mit Füßen treten darf und das dann als Kunst
bemäntelt.“ Dass die Bertelsmann-Tochter BMG die Zusammenarbeit mit
den Musikern erst nach öffentlichem Druck auf Eis gelegt hat, zeugt
laut Brandt von der „Einsicht des Feiglings“.
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