Seit Jahren kann sich Europa weder zu einem Ja
noch zu einem Nein durchringen, wenn es darum geht, ob auch auf den
hiesigen Äckern gentechnisch-veränderte Knollen und Kolben wachsen
sollen. Das Entscheidungsverfahren bietet sich an, die Verantwortung
abzuschieben. Eigentlich ist es deshalb gescheit, die nationalen
Regierungen stärker in die Pflicht zu nehmen. Doch die jetzt
vorgeschlagene Lösung taugt nicht. Denn bei dem als „flexibel“
gepriesenen Konzept verlieren alle. Das ist Verschlimmbesserung. Die
Saatgut-Konzerne müssen damit rechnen, dass nun auch Länder, die
bisher Gen-Anbau großzügig erlaubt haben, stärker unter Druck kommen.
Die Gen-Gegner wiederum fürchten, dass BASF, Monsanto & Co. vor
Gericht Chancen haben, nationale Verbote zu kippen. Gleichzeitig büßt
der Verbraucher an Überblick ein. Denn wenn er in Spanien Gemüse
isst, gelten dort andere Anbauregeln als in Österreich. Schließlich
zählt Europa zu den Verlierern. Denn letztlich räumt die EU damit
ein, dass sie trotz Binnenmarkts und gemeinsamer Agrarpolitik nicht
fähig ist, sich zu verständigen – ein Armutszeugnis.
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