Mal nüchtern betrachtet: In der
Gesundheitspolitik ist doch nicht viel mehr passiert, als dass die
Krankenkassenbeiträge wieder auf den Stand vom Juni 2009 gebracht
worden sind. Seit dem 1. Januar 2010 kann man sie in voller Höhe von
der Steuer absetzen, was die Sache immerhin erträglicher macht. Wenn
man sieht, dass mehr Menschen alt und krank werden, Pflegekräfte wie
Ärzte Tarif- und Honorarerhöhungen bekommen haben, dass die
Leistungen der Krankenkassen zum Beispiel bei der Vorsorge für Kinder
oder für Impfungen noch besser geworden sind, ist die Frage
berechtigt: Wie soll das alles funktionieren, ohne dass es teurer
wird? Zu behaupten, das sei möglich, ist entweder populistisch oder
naiv. An der Art und Weise wie mehr Geld ins System kommen kann, hat
die Koalition auf der Basis ihrer Vorgänger nun ein bisschen
herumgedoktert. Die Arbeitgeber werden ab demnächst – bis auf weiters
– ganz aus der Solidarität entlassen und die Krankenkassen bekommen
ein bisschen Rationalisierungsdruck zu spüren. Philipp Rösler, als
Reformlöwe gesprungen, schwebt als Bettvorleger zur Landung in der
Realität ein.
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