Neue Westfälische (Bielefeld): Immer mehr künstliche Gelenke Das darf Geld kosten PETER STUCKHARD

Es ist großartig, dass der
medizinisch-technische Fortschritt immer mehr Menschen ihre Mobilität
erhält, die früher ihre Wohnungen nur noch im Rollstuhl und unter
heftigen Schmerzen haben verlassen können. Genauso großartig ist es,
dass in unserem Gesundheitssystem dieser Luxus nicht einigen Reichen
vorbehalten ist, sondern auch denen, die ihre Gesundheit ihr Leben
lang im Beruf zu Markte getragen haben und deren Körper dem im Alter
Tribut zollen muss. Verständlich ist, dass Barmer-GEK und Co. daran
herummäkeln, dass immer mehr Menschen künstliche Hüften und Knie
bekommen. Sie müssen dafür zahlen und dürfen – im Gegensatz zur
privaten Krankenversicherung – ihre Beiträge nicht entsprechend
erhöhen. Zu unterstellen, die Ärzte würden die Ersatzteile zu
frühzeitig einbauen, weil sich damit gutes Geld verdienen lasse, geht
aber am Problem vorbei. Sind Knie oder Hüfte erst einmal
verschlissen, tut das verdammt weh. Ärzte wollen und können hier
schnell und gut helfen. Das sogar nachhaltig, denn die Ersatzteile
halten immer länger. Künstliche Gelenke sind somit ein
Fortschrittssymbol: Bedarf und Nachfrage sind da, Drehmaschinen, etwa
aus Bielefeld, stellen sie her, sie sichern Beschäftigung,
Wertschöpfung und Wachstum. Das darf Geld kosten.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de