Neue Westfälische (Bielefeld): Jedes EU-Land soll Uhrzeit selber festlegen Am Ende gibt es nur Verlierer Matthias Bungeroth

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit 2019 drückt
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker aufs Tempo. „Die Leute wollen
das, also machen wird das“, sagte er, als eine Online-Befragung
bekannt wurde. In dieser hatten sich 84 Prozent der Teilnehmer für
eine Abschaffung der Zeitumstellung ausgesprochen. 2019 schon sollen
die EU-Staaten selbst entscheiden, ob sie künftig durchgehend die
Sommer- oder die Winterzeit haben wollen. Die EU will bei einem Thema
Handlungsfähigkeit und Bürgernähe zeigen, das eigentlich mit sehr
viel Ruhe angegangen werden müsste. Den Aspekt, dass die
Online-Umfrage kein ordentliches Referendum war und zudem darunter
litt, dass oft der Server die Zahl der Zugriffe gar nicht verarbeiten
konnte, erwähnen wir ebenso kurz wie die Tatsache, dass die Zahl der
abgegebenen Stimmen weniger als einem Prozent der EU-Bürger
entspricht. Jetzt deutet sich an: Die baltischen Staaten wollen die
dauerhafte Sommerzeit – ebenso wie Bundeswirtschaftsminister
Altmaier. Die Slowakei will die permanente Winterzeit, Portugal den
Wechsel beibehalten. Was das bedeutet, sollte gut abgewogen werden.
Am Ende könnte es nur Verlierer geben und besonders einen: die EU.
Das dürfte Herr Juncker kaum gewollt haben.

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