Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar 24-Stunden-Ausstand bei der Lufthansa Zeitdruck FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF

Deutschlands größte Fluggesellschaft erwartet
einen Streiktag von historischem Ausmaß. Aufgrund des
24-Stunden-Ausstands ihrer Mitarbeiter will die Lufthansa heute zwei
Drittel aller Flüge vom Tableau streichen. Damit lastet das
Unternehmen die Konsequenzen der Fehde den Kunden auf. Stewardessen
und Stewards sollen in Düsseldorf und fünf anderen Städten die Arbeit
ruhen lassen. Das ist eine bittere Nachricht für den Dienstleister,
kostet ihn der Arbeitskampf doch mehrere Millionen Euro – und nicht
zuletzt die Erkenntnis, zu spät auf die Geschehnisse am Markt
reagiert zu haben. Während es realistisch erscheint, dass Gehälter
von 1.500 Euro brutto zumindest aufgebessert werden, dürften die
Fronten bei den Themen Leiharbeit und Tochterfirma verhärtet bleiben.
Doch bei allem Verständnis für die Streikenden: Freilich fällt der
Arbeitskampf auch auf sie zurück. Es steht zu erwarten, dass 100.000
Passagiere an den Airports festsitzen. Viele werden bedient ins
Wochenende gehen. Wer am Montag vor Groll auf die Konkurrenz
ausweicht, kommt nicht so schnell zurück. Die Tarifparteien haben
eines nicht: Zeit.

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