Armut ist relativ. Deshalb gibt es sie
grundsätzlich immer – auch wenn die Gesellschaft noch so reich
erscheint. Diejenigen, die über die wenigsten Mittel verfügen, sind
arm. Und doch darf man die Armutsquote nicht ignorieren. Die Größe
des Bereichs gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen abgehängt
sind. Mit 16 Prozent – Tendenz steigend – hat der benachteiligte Rand
der Gesellschaft in Deutschland mittlerweile eine bedenkliche Größe
erreicht. Die Wirtschaft floriert, die Arbeitslosigkeit sinkt, die
Tariflöhne steigen. Trotzdem sind unter anderem zwei Gruppen in der
Arbeitslosigkeit und damit oft auch der Armut gefangen:
alleinerziehende Frauen und Einwanderer. Die erstgenannten können oft
nicht ausreichend arbeiten, weil Einrichtungen der Kinderbetreuung
fehlen. Der zweiten Gruppe mangelt es nicht selten an
Berufsqualifikationen. Beide Umstände verweisen auch auf Missstände
im Bildungssystem. Man darf gespannt sein, was Union und SPD in ihren
Koalitionsverhandlungen tun. Werden sie die notwendigen Finanzmittel
bereitstellen, um die Probleme zu verringern? Armut ist relativ – und
deshalb nicht abschaffbar. Trotzdem sollte ein grundsätzlich reiches
Land wie Deutschland versuchen, die Anzahl der Menschen, die darunter
leiden, möglichst klein zu halten.
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