In diesen Tagen entscheidet sich, ob Barack
Obama den Friedensnobelpreis nachträglich betrachtet doch verdient
hat. Gelingt dem amerikanischen Präsidenten ein Abkommen, das Irans
Atomprogramm zum Schutze Israels, der Region und der ganzen Welt
nachprüfbar und dauerhaft in zivile Bahnen lenkt, wäre einer der
tückischsten Brandherde im Nahen Osten unter Kontrolle gebracht.Â
Bevor der Verhandlungsmarathon in Lausanne heute die Ziellinie
erreicht, ist trotz immer neuer Wasserstandsmeldungen über angebliche
Fortschritte und Rückschläge nicht erkennbar, ob eine tragfähige
Einigung im Grundsatz erreicht werden kann. Zu gegensätzlich sind die
Ziele, die Washington und Teheran verfolgen. Obama muss den
lückenlosen Nachweis führen, dass der Iran dauerhaft des Griffs nach
der Atombombe beraubt wird. Teheran will die ökonomische und
diplomatische Stigmatisierung beendet sehen, die mit den
Strafmaßnahmen einhergehen, die der Westen verhängt hat. Das
Niemandsland dazwischen birgt zahlreiche Risiken, die ein Abkommen
scheitern lassen könnten. Teheran könnte seine undurchsichtigen
Atomabsichten dann unkontrolliert fortsetzen. Eine militärische
Auseinandersetzung in einer ohnehin wackligen Region würde damit
immer wahrscheinlicher. Ein Horrorszenario, das sich niemand wünschen
sollte.
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