Mitt Romney bleibt seinem Wahlkampf der
Plattitüden treu. Seine Rede vor Kriegsveteranen offenbart eine Sicht
auf die Welt, die bereits vor 20 Jahren überholt war. Ein
„amerikanisches Jahrhundert“ auszurufen und die Vereinigten Staaten
zum „Führer der freien Welt“ zu erklären, dessen militärische und
ökonomische Potenz globale Vormachtstellung garantiert, mag
vielleicht noch stramme Republikaner beeindrucken, die mental in der
Kuba-Krise steckengeblieben sind. Der Wirklichkeit wird es nicht
gerecht. Aufstreben-de Machtzentren wie China, Indien oder Brasilien
lassen sich mit dem Satzbaukasten des Kalten Krieges nicht
beeindrucken. Und Washington verfügt nicht mehr über die Mittel,
überall auf der Welt für Sicherheit zu sorgen. Romney tut so, als sei
das möglich: Wählerbetrug. Zu Dauerbaustellen wie Afghanistan, Iran
oder Israel fällt ihm nicht ein einziger Gedanke ein, der einen
Unterschied zu Barack Obama erkennen ließe. Dessen außenpolitisches
Konzept – Machtzuwachs durch Einbindung – findet in Amerika viel
Zustimmung. Alle Umfragen sehen den Amtsinhaber hier vorn. Romneys
überflüssige Rede wird diesen Trend verstärken.
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