Wo bist du gerade?“ Diese Frage ist im
Handy-Zeitalter allgegenwärtig geworden. Nachdem zwei Forscher publik
gemacht haben, dass iPhones und iPads die Bewegungsdaten ihrer Nutzer
aufzeichnen, lassen sich nun auch folgende Fragen beantworten: Wo
warst du gestern? Wo warst du letzten Monat? Wo warst du am 17.
November 2010 um 15.45 Uhr und 16 Sekunden? Das ist ein Skandal!
Bislang hat sich Apple zwar nicht zu der Angelegenheit geäußert, und
so bleibt unklar, ob der kalifornische Computerhersteller die Daten
absichtlich so leicht erreichbar abgelegt hat. Auch gibt es zurzeit
keinen Beweis dafür, dass die gesammelten Positionsdaten an Apple
übermittelt wurden. Wer das Unternehmen aber längere Zeit beobachtet
hat, den beschleicht das Gefühl, dass Bedenken und Beschwerden der
Nutzer ohnehin nicht so ernst genommen werden. Apple lässt sich lange
Zeit, auf Fragen zu antworten – auch im aktuellen Fall ist das so.
Das ist die Arroganz der Macht. Wenn der Bundesdatenschutzbeauftragte
nun ein Gesetz zur Regelung von Ortungsdiensten auf Handys fordert,
zeigt dies ein grundsätzliches Dilemma. Die Firmen entwickeln so
rasant neue Techniken, dass der Gesetzgeber gar nicht schnell genug
neue Gesetze erlassen kann. Dieses Dilemma lässt sich nicht lösen,
nur abmildern. Durch kundige Politiker und Beamte, kluge Gesetze –
und einen geregelten Wettbewerb zwischen den großen
Technologiekonzernen.
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