Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Einzelhandel freut sich über gutes Weihnachtsgeschäft Ihr Kinderlein kaufet MARIUS GIESSMANN

Wenn Glühweinbuden in die Innenstädte locken und
Schneeflocken vom Himmel rieseln, hat die Konsumverweigerung
Winterpause. Heißt es. Statt harter Zahlen machen
Stimmungsbeschreibungen die Runde, die vergleichsweise vage aber doch
eindeutig in ihrer Tendenz sind: Es geht aufwärts, klingelt in den
Kassen der Händler, die 2010 mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent den
Krisenverlust des Vorjahres ausgeglichen haben – und im November und
Dezember sogar ein Plus von 2,5 Prozent in der Kasse haben wollen.
Das ist uns allen zu wünschen. Erst die Wechselwirkung aus Stimmung
und wirtschaftlichen Fakten bietet das Fundament für einen soliden
Aufschwung. Bezogen auf die Gesamtwirtschaft heißt das: Nur wenn sich
die Binnennachfrage auf einem hohen Niveau stabilisiert – vielleicht
sogar zur vielbeschworenen zweiten Säule neben dem Export wird – ,
können mehr Arbeitgeber unbefristet einstellen oder Löhne und
Gehälter erhöhen. Und auch das ist uns allen zu wünschen. Nicht nur
bei den Millionen-Transaktionen, die Anleger an der Börse tätigen,
sind Stimmungen mitentscheidend, sondern auch im täglichen
Kaufverhalten jedes Einzelnen. Da wird ausführlich abgewogen, ob der
Edel-Cappuccino auswärts besser schmeckt als die Pulvervariante
daheim. Immerhin, die Indizien verdichten sich, dass auf den rasanten
Absturz der Krise ein ungebrochener Aufschwung folgt. Fachleute
sprechen in diesem Zusammenhang gern von dem Model einer „V-Kurve“.
Dieses volkswirtschaftliche Detail bleibt jedoch ebenso lang eine
Glaubensfrage wie die Bilanz des Weihnachtsgeschäfts – bis konkrete
Zahlen vorliegen. Eine liefert Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des
Handelsverbands Deutschland: Schätzungsweise sind bis jetzt 15
Prozent der Weihnachtsgeschenke noch gar nicht gekauft.

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