Immerhin kam die Entwarnung schnell. Der
zunächst als Bombe eingestufte Inhalt eines Päckchens, das in einer
U-Bahn der italienischen Hauptstadt Rom für einen Großalarm gesorgt
hatte, entpuppte sich als weitgehend harmlos. Doch der Vorfall zeigt:
Die Nerven bei den Sicherheitskräften sind bis zum Zerreißen
angespannt. Das hat seinen Grund: Die Großdemonstrationen der
jüngsten Tage gegen die Politik des Kabinetts Berlusconi haben
Polizei und Öffentlichkeit in Alarmstimmung versetzt. Das
gesellschaftliche Klima hat sich den realen Außentemperaturen
angeglichen. Von vorweihnachtlichem Frieden ist ausgerechnet in Rom,
das traditionell zum Christfest von vielen Pilgern und Touristen
besucht wird, keine Spur. Und doch ist es mit dem vermeintlichen
Bombenfund von Rom wie mit den jüngsten Terrorwarnungen in
Deutschland. Die Bürger müssen wachsam sein, doch es darf nicht
hinter jedem Baum ein krimineller Scharfschütze oder hinter jedem
herrenlosen Koffer ein Sprengsatz vermutet werden. Denn Hysterie ist
gerade in Fragen der innerstaatlichen Sicherheit ein schlechter
Ratgeber.
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