Wer in Ungnade gefallen ist, einen Fehler
gemacht hat, nicht so funktioniert, ist für immer weg vom Fenster. So
ist das in der heutigen Leistungsgesellschaft. Nicht so im Fall der
ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Margot Käßmann ist gefragt wie eh und je. Sie absolviert viele
öffentliche Auftritte. Jetzt war sie auf der Klausurtagung der CSU in
Wildbad-Kreuth und hat die kritischen Bayern für sich eingenommen.
Wenn nicht sogar begeistert. Nun will sie mit dem
Verteidigungsminister nach Afghanistan reisen. Gestern trat sie schon
wieder bei einem Festakt in Berlin auf und sagt: Kirche müsse sich
politisch engagieren. Margot Käßmann benötigt kein Amt, um
wahrgenommen zu werden. Damit ist sie ein Phänomen. Das ist sie, weil
sie eine Persönlichkeit ist, die glaubwürdig ihre Positionen vertritt
und lebt. Da fällt ein Fehler, wie die Trunkenheitsfahrt nicht so ins
Gewicht. Menschen, die ihr zuhören, wissen, dass auch sie selbst
fehlbar sind, akzeptieren sie deshalb weiter. Vielleicht ist sie ein
lebendes Beispiel dafür, dass wir alle gnädiger miteinander umgehen
sollten.
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