Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Brutale Verbrechen in Ostwestfalen-Lippe Die Polizei ist gefordert HUBERTUS GÄRTNER

Straftaten versetzen Menschen in Angst. Schnell
kann es dabei passieren, dass das subjektive Sicherheitsgefühl viel
schlechter ist, als die tatsächliche Lage es eigentlich erfordert. In
Wahrheit ist es zum Beispiel so, dass die Zahl der Raubüberfälle in
Wohnungen in NRW in den vergangenen Jahren keineswegs gestiegen ist.
Doch das kann und wird viele Bürger keineswegs trösten. Durch einige
spektakuläre Verbrechen, die sich aktuell in Ostwestfalen-Lippe
ereignet haben, wurde wieder einmal bestätigt, wie brutal einige
Täter vorgehen. Sie schrecken bei ihren Beutezügen nicht vor
körperlicher Gewalt, in seltenen Fällen sogar vor Mord und Totschlag
nicht zurück. So wurde im Sommer vergangenen Jahres ein
Unternehmerehepaar in Bielefeld überfallen und ausgeraubt. Drei von
vier mutmaßlichen Tätern, darunter auch ein ehemaliges Kindermädchen
der Familie, stehen derzeit vor Gericht. An Heiligabend wurden in
einer Gütersloher Villa eine ehemalige Ärztin (74) und ihr Bruder
(77) aus bislang nicht bekannten Gründen bestialisch ermordet. Ein
mutmaßlicher Täter wurde nun in Untersuchungshaft genommen, gegen die
Tochter der Ärztin sowie gegen deren Lebensgefährten hegt die
Staatsanwaltschaft ebenfalls einen Verdacht. Gestern wurde bekannt,
dass in Vlotho eine 84 Jahre alleinstehende Rentnerin Opfer eines
Kapitalverbrechens geworden ist. Nur wenige Tage zuvor waren vier
Senioren in ihren Häusern in Porta Westfalica und Bad Salzuflen
überfallen, geschlagen, getreten und ausgeraubt worden. Allein der
Gedanke an all diese Verbrechen, die derzeit im Fokus der
Öffentlichkeit stehen, lässt uns zusammenzucken. Immer dann, wenn
Kinder oder alte Menschen zu den Opfern zählen, regt sich eine ganz
besondere Empörung. Völlig zu Recht, denn diese Opfer waren besonders
hilflos. Die Polizei ist immens gefordert. Nicht nur bei der stark
steigenden Zahl von Wohnungseinbruchsdiebstählen, die leider
massenhaft vorkommen. Die Bürger wollen Erfolge sehen. Dies gilt vor
allem dann, wenn es um Raub, Mord und Totschlag geht. Immer dann,
wenn ein Täter gefasst wird, kehrt auch ein Stück Sicherheitsgefühl
zurück.

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