Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Bürger wollen Rücktritt des Duisburger OB erzwingen Ohrfeige für die Angehörigen MATTHIAS BUNGEROTH

Die Zahlen sind eindeutig: Mehr als 79.000
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Duisburg fordern per Unterschrift
die Abwahl ihres Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU). Mehr, als
ihn 2009 ins Amt gewählt haben. Damals bekam Sauerland 74.000
Stimmen. Die Ruhrmetropole leidet weiter unter den Folgen der
Loveparade am 24. Juli 2010, während deren Verlauf 21 Menschen
starben und mehr als 500 verletzt wurden. Duisburg – eine gespaltene
Stadt. Doch wie mögen die Angehörigen der Opfer und die Verletzten,
die zum Teil bis heute unter dem Trauma der Ereignisse leiden, dieses
Gezerre verfolgen? Für sie muss sich diese Auseinandersetzung
anfühlen wie eine Ohrfeige. Es geht hier weder um ein Scherbengericht
noch um eine Hetzkampagne. Doch gerade diese Menschen vermissen –
unabhängig vom zähen Fortgang der juristischen Aufarbeitung – ein
Zeichen der Demut seitens der Stadt. Wenige Tage nach dem Desaster
erklärte Sauerland in einem Brief an die städtischen Mitarbeiter, er
seit bereit, „zur gegebenen Zeit die notwendigen Konsequenzen zu
ziehen“. Die Öffentlichkeit wartet bis heute darauf.

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