Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: CDU-Schulmodell Basis schafft andere Fakten BERNHARD HÄNEL

Mehr Basisdemokratie wagen wollte die NRW-CDU
nach der Kür ihres neuen Landeschefs Norbert Röttgen. Schade nur,
dass die Landtagsfraktion dabei nicht mitspielt, sondern Beschlüsse
fasst lange bevor der für März terminierte schulpolitische
Sonderparteitag abschließend berät; zumal an der Basis ohnehin
allerorten längst Fakten geschaffen werden, andere als die
Stimmführer und Chefstrategen der Landtagsfraktion wünschen. In
Billerbeck und Lippetal, in Neuenrade und Morsbach, in Nettersheim,
Blankenheim und Dahlem, Südlohn, Schleiden, Kall und Hellethal, in
Rheinsberg, Bornheim und Finnentrop machen CDU-Kommunalpolitiker
längst Nägel mit Köpfen. Dort werden Gemeinschaftsschulen gegründet
werden, weil Christdemokraten vor Ort der Wirklichkeit näher sind als
abgehobene und ideologisch verbohrte Landespolitiker. Die CDU-Basis
hat längst akzeptiert, dass man Schulpolitik weder gegen den Willen
der Eltern und schon gar nicht gegen die demographische Entwicklung
machen kann. Sie hat begriffen, dass die Gemeinschaftsschule den
Kommunen Gestaltungsmöglichkeiten schafft, um ein wohnortnahes
Schulangebot in der Sekundarstufe I zu sichern. Will die
Landtagsfraktion noch ernst genommen werden, sollte sie mehr in die
eigene Partei hören.

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