Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Christenverfolgung Zeitenwende BERNHARD HÄNEL

Der Mord an dem christlichen pakistanischen
Minister Shabaz Bhatti ist ein erneutes Zeichen für die Verfolgung
der christlichen Minderheiten vornehmlich in der islamischen Welt. In
vielen arabischen Staaten, in Afrika, Pakistan und Indonesien müssen
Christgläubige um ihr Leben fürchten. Die Antwort des christlich
geprägten Teil der Welt ist Ohnmacht und wenig Rachegelüst. Richtig,
denn der alttestamentarische Satz vom „Aug– um Auge und Zahn um Zahn“
passt nicht zu Christi Seligpreisungen: „Selig sind die Verfolgung
leiden. . .“ Vermeintlich christliche Politiker wie der bigotte
frühere US-Präsident George Bush haben nach den Anschlägen der
Alkaida auf das World Trade Center mit ihrem dümmlichen Gefasel von
einem Kreuzzug gegen das Böse eine neue Lunte gelegt an einen uralten
Zwist der monotheistischen Weltreligionen. Christen in der Diaspora
müssen an den Folgen des unbedachten Geredes dieses
christlich-fundamentalistischen Weltverbesserers leiden. Keinesfalls
aber kann die Antwort der vom Christentum geprägten Staaten des
Westens der Ruf nach Rache oder Unterdrückung der Muslime hierzulande
sein. Dem Rechtsstaat sind solche Gefühle fremd; er duldet sie auch
nicht. Seine und der Bürger Antwort muss eine andere sein: verfolgten
Christen, die Schutz suchen, muss großzügig geholfen und Zuflucht,
also Asyl gewährt werden. Offenbar geht die Zeit des Christentums im
Nahen wie im Fernen Osten zu Ende.

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