Man kann sich darauf verlassen: Wenn es in der
CSU heftig brodelt, dann erscheinen die Akteure zur Winterklausur in
Wildbad Kreuth mit einer „War was?“-Miene und loben die
Geschlossenheit der Truppe. Wenn es hingegen in der Partei relativ
ruhig zugeht, ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, dass der
Kreuther Geist des Übermuts doch mal wieder aus der Flasche gelassen
wird. 2013 gilt Szenario Nummer eins. Natürlich sind die Ohrfeigen,
die Parteichef Horst Seehofer zuletzt an wichtige Mitstreiter
verteilt hat, nicht erledigt. Der Vorgang hat der Partei zu Beginn
des Superwahljahrs gezeigt, dass es mit Seehofer keinen Weg zurück in
die Wärmestuben früherer Jahre gibt, in denen Wahlergebnisse von 50
Prozent plus x sicher waren und sich alle gegenseitig auf die
Schulter klopften. Â Es ist nicht erkennbar, dass die Unsicherheit,
die Seehofers Führungsstil parteiintern verbreitet, beim
(bayerischen) Wähler negative Spuren hinterlässt. Die Umfragewerte
lassen jedenfalls den Schluss zu, dass sich die CSU im Aufwind
befindet. Die Lage der CSU scheint besser zu sein als die Stimmung,
wenn man einmal davon absieht, dass ihr der Wunsch-Koalitionspartner
FDP abhandenkommen könnte. In den Augen der Christsozialen ist das
allemal besser als umgekehrt.
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