Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: „Cyber-War“ per Internet Bedrohung aus Bits und Bytes MATTHIAS TONHÄUSER

Diese Waffen sind nicht zu fassen: Sie bestehen
nur aus Nullen und Einsen, aus Bits und Bytes. Die Techniken, mit
denen Hacker und gewissenlose Staaten einen „Cyber-War“ über das
Internet entfesseln können, sind trotzdem eine ernste Gefahr. Ein
nationales Cyber-Abwehrzentrum einzurichten ist daher ein erster
richtiger Schritt. Wie gefährlich Computer-Schadprogramme sein
können, haben bereits mehrere Beispiele in der jüngeren Vergangenheit
gezeigt. Das technologisch weit fortgeschrittene Estland musste im
Jahr 2007 einen massiven Angriff auf die Webseiten seiner Banken und
anderer Einrichtungen erleiden, nachdem man ein sowjetisches
Kriegerdenkmal hatte abtragen lassen. Das im vergangenen Jahr
aufgetauchte Virus Stuxnet machte dann endgültig deutlich, welche
Bedrohung Schadprogramme darstellen können: Es griff iranische
Atomanlagen an. Die Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die
internationale Gemeinschaft möge geschlossen gegen Cyber-Attacken
vorgehen, muss daher mit Skepsis betrachtet werden. Viele Experten
vermuten Russland hinter dem Angriff auf Estland und Israel als
Urheber des Stuxnet-Virus.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de