Legalize it“ hieß 1976 eine Schallplatte des
Musikers Peter Tosh, die in Deutschland als „jugendgefährdend“
verboten war, weil ein Song für die Freigabe von Haschisch warb.
Diese historische Anekdote liefert ein Sinnbild für die Hilflosigkeit
des Staates in Sachen Drogenpolitik. Gleich, wie sehr Experten seit
Jahrzehnten die Sinnlosigkeit der Prohibition predigen: Viel mehr ist
dem Gesetzgeber nicht eingefallen. Dabei liegen die Argumente, die
für eine Legalisierung sprechen, gefühlte Ewigkeiten offen: Das
Verbot nutzt nichts. Es verhindert den Cannabis-Konsum nicht. Es
stempelt Menschen – vor allem junge – zu Kriminellen wegen eines
Rauschs, der Experten zufolge harmloser ist als ein alkoholbedingter
Vollrausch. Es schafft einen Schwarzmarkt, in dessen Dunstkreis sich
weit schwerere Kriminalität ansiedelt. Es bindet enorme Ressourcen im
juristischen Apparat. International ist die Verbotsstrategie längst
auf dem Rückzug. In etlichen US-Bundesstaaten ist Marihuana legal –
mit der Folge, dass Gewinne der Drogenmafia einbrachen. In den
Niederlanden darf legal konsumiert werden, laut Studien wird dort
weniger gekifft als in Deutschland. Natürlich ist Cannabis ungesund
und der Wirkstoff heute härter als zu Zeiten von Peter Tosh. Aber die
enorm erfolgreichen Kampagnen gegen das Rauchen haben bewiesen, dass
man mit Aufklärung weiterkommt als mit Verboten.
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