Die Erleichterung ist groß bei allen, die sich
in Frankreich gegen den Abmarsch nach ganz rechts stemmen. Wider
Erwarten hat der Front National (FN) bei der ersten Runde der
Departementswahlen nicht weiter zulegen können. Stattdessen wurde er
von den Konservativen klar auf den zweiten Platz verwiesen. Dennoch:
Beinahe 26 Prozent haben die fremden-, islam- und europafeindlichen
Rechtspopulisten abgeräumt. Deren Chefin Marine Le Pen unterstreicht
damit, dass das Gewicht ihrer Partei auch auf regionaler Ebene ebenso
zunimmt wie ihr Störpotential. Die Rechnung werden die regierenden
Sozialisten zahlen müssen, die bei der Stichwahl auf eine bittere
Niederlage zusteuern. Dass der Front National kaum Chancen hat, am
kommenden Wochenende mehr als zwei der 101 Departments zu erobern,
verstellt den Blick auf das Wesentliche. Es ist vor allem das
Mehrheitswahlrecht, welches den Vormarsch der Rechten ausbremst. Und
Nicolas Sarkozy! Ihm ist es gelungen, den Niedergang seiner
konservativen Partei zu stoppen und ihr neue Angriffslust
einzuflößen. Für den keineswegs unumstrittenen Oppositionsführer
Sarkozy ist das mehr als nur ein Punktsieg. Genau wie Le Pen hofft
Sarkozy, in zwei Jahren Hollande als Präsident verdrängen zu können.
Und ganz fraglos hat er im Rennen um den Élysée-Palast gerade eine
stärkere Duftmarke gesetzt als die FN-Chefin.
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