Ist es schon wieder so weit? Wollen wir 
tatsächlich Tag für Tag mit ansehen, wie irregeleitete Angstbürger 
sich von Parolen rechtsradikaler Verbrecher aufwiegeln lassen und 
sich ein Feindbild suchen? Nein, es reicht jetzt. Genug ist genug. 
Die Bombendrohung gegen das SPD-Haus in Berlin, das den Namen des 
Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt trägt, markiert einen 
Wendepunkt im Streit um die Bürgerrepublik Deutschland. Der 
rechtsradikale, braune Mob erdreistet sich, den Rechtsstaat 
Bundesrepublik, das Einwanderungsland Deutschland herauszufordern. 
Dessen Antwort und Reaktion muss in allen Teilgewalten so entschieden
wie hart sein. Der Vizekanzler hat recht. Wenn Sigmar Gabriel die 
rechtsradikalen Brandstifter als „Pack“ bezeichnet, dem Polizei und 
Staatsanwälte gerechte Gefängnisstrafen besorgen müssen, liegt er 
richtig. Richtiger als Innenminister de Maizière, der vor dem 
„Aufbauschen“ der Bombendrohung warnt, weil das den Drohenden nutze. 
Wie bitte? Wir sollen über Straftaten schweigen, weil das die 
Rechtsbrecher stark macht? Bislang dachte man – und das zu Recht -, 
es sei umgekehrt: Ein starker Staat schwächt die Rechtsbrecher. Das 
wäre die Aufgabe eines aufs Grundgesetz verpflichteten 
Innenministers: die Straftaten der Nazis mit offenem Visier 
anzuprangern und alle friedlichen Menschen, also auch die 
Flüchtlinge, vor rechter Gewalt zu schützen. Stattdessen sollen wir 
nun über die Situation der Flüchtlinge und über die Straftaten 
schweigen? Um was damit auszudrücken? Dass es schon wieder so weit 
ist, dass man sich fürchten muss, die Wahrheit zu sagen? Der 
Innenminister ist Verfassungsminister. Von ihm erwartet man, dass er 
den Vizekanzler und die Kanzlerin, die heute in den Skandalort 
Heidenau fährt, unterstützt im Kampf gegen den braunen Mob. Handeln 
Sie, Herr de Maizière! Sorgen Sie dafür, dass die Bundesregierung 
sich dem Verbotsantrag des Bundesrats gegen die NPD anschließt! Das 
wäre mal ein Signal. Genug ist genug.
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