Die Deutschen fürchten sich gerne viel und
ausgiebig. In einem Land, das zu den reichsten Ländern der Erde zählt
und das trotz EuroKrise noch glänzend dasteht, glauben inzwischen
zwei von drei Bürgern, dass Kinder ein unkalkulierbares finanzielles
Risiko darstellen. Diese Entwicklung ist beschämend. Sie zeigt, dass
all die familienpolitischen Maßnahmen wie Ehegattensplitting,
Kinder-, Eltern- und Betreuungsgeld die sehr speziell deutsche Angst
vor dem eigenen Nachwuchs nicht mindern können. Es beschleicht einen
eher das Gefühl, dass immer mehr Menschen glauben, dass nur ein
komplett geplantes, vorfinanziertes Leben – inklusive Studium – das
Wagnis Kind noch wert ist. Je mehr also darüber debattiert wird, wie
der Staat helfen kann, desto mehr rückt das angebliche Armutsrisiko
Kind in den Fokus. Ein Teufelskreis. Begründet ist die Angst vor
allem dort, wo Alleinerziehende Beruf und Familie unter einen Hut
bekommen müssen. Dass aber viele Paare über Kinder wie über eine
teure Urlaubsreise verhandeln und Kosten-Nutzen-Analysen erstellen,
ist ein Mentalitätsproblem unserer Gesellschaft.
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