Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Die Rolle von Papst Franziskus Katholischer, als viele glauben Julius Müller-Meiningen, Rom

Der Widerstand gegen Papst Franziskus wächst. In
verschiedenen Publikationen wird bald zwei Jahre nach der Wahl Jorge
Mario Bergoglios zum Papst die Legitimation seiner Wahl angezweifelt.
Diese Versuche der Destabilisierung haben wenig Aussichten auf
Erfolg. Sie sind aber Zeichen einer verbreiteten Unzufriedenheit des
Klerus mit ihrem Führer. Einerseits ist es normal, dass tiefgreifende
Änderungen auch große Widerstände hervorbringen. Franziskus will die
Strukturen im Vatikan ändern und transparenter machen. Das Vorgehen
im Skandal um die Vatikanbank unterstreicht dies. Bei seinen Reformen
vertraut Bergoglio in fahrlässiger Weise aber auch umstrittenen
Persönlichkeiten wie dem Präfekten des Wirtschaftssekretariats,
Kardinal George Pell. Er identifiziert sich auch durchaus mit der
geltenden Doktrin, wenn er etwa Abtreibung geißelt. Der Papst wirkt
revolutionär in Sachen Charisma und Methode. In anderen Fragen ist er
katholischer, als viele glauben.

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