Skepsis und Armut
Wer reich ist, der sollte möglichst viele Almosen geben, um die
Not der Armen zu lindern. Mit diesem Appell rufen nicht nur die
Kirchen vor allem in der Weihnachtszeit zum Spenden auf. Rund 40.000
Organisationen sind in Deutschland unterwegs. Die meisten betteln
nicht mit einer alten Blechbüchse, sondern sie haben sich als
Fundraiser (Mittelbeschaffer) längst professionalisiert und wirken
daher nicht unbedingt glaubwürdiger. Die fein verpackten Bitten
stoßen aber vor allem bei vielen großen Unternehmen auf offene Ohren.
Sie wollen häufig nicht als kalte Kapitalisten dastehen, sondern ihr
Bild polieren und sich als millionenschwere Wohltäter präsentieren.
Gut so. Der normale Bürger aber ist skeptischer geworden. Wenn nicht
alles täuscht, dann hat seine Freigebigkeit nachgelassen. Viele sind
nicht sicher, ob ihre Spenden bei den Hilfsbedürftigen ankommen.
Außerdem spüren sie selbst ökonomischen Druck. Jeder siebte Deutsche
ist heute selbst von Armut bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt der
neueste Armutsbericht, den der Paritätische Gesamtverband gestern
vorgestellt hat.
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