Sie sind elf Meter lang und können bis zu 40 
Stundenkilometer schnell fliegen. Und sie können töten. Still und 
kaum bemerkbar nähern sie sich ihrem Ziel. Ferngesteuert aus 
Leitzentralen, die tausende Kilometer entfernt vom Einsatzgebiet 
liegen. Kein Wunder, dass Militärs das Gerät als eine Art Wunderwaffe
begreifen. Wunderwaffe? Da war doch ein deutscher Mythos. Im Ersten 
Weltkrieg schoss die kaiserliche Armee mit Krupps Dicker Bertha und 
ihren 420-mm-Granaten die Festung Lüttich sturmreif. Im Zweiten 
Weltkrieg schließlich setzten die Nationalsozialisten auf eine 
entwickeltere Wunderwaffentechnik – Raketen vom Typ 
„Vergeltungswaffe“. Schon damals ging es ums Töten ohne Gefahr für 
die eigenen Soldaten. Die Erinnerung an die Geschichte vermeintlicher
Wunderwaffen geböte zumindest eine intensive Diskussion über die 
Beschaffung von Drohnen für die Bundeswehr. Die damit verbundenen 
ethischen und moralischen Fragen sollten nicht hopplahopp 
beiseitegedrängt werden durch einen vermeintlichen Testlauf mit 
israelischen oder US-amerikanischen Tötungsmaschinen. Zumal alle 
bisherigen Erfahrungen dafürsprechen, dass der kriegerische 
Drohneneinsatz gleiche oder ähnliche Folgen hat auf die Psyche des 
Bedienungspersonals wie herkömmliche Kampfeinsätze zu Boden oder in 
der Luft. Der günstige Stückpreis von Drohnen von etwa fünf Millionen
Euro sollte jedenfalls kein Argument sein.
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