Tunesien hat eine neue Regierung, in Ägypten
wird gewählt und Libyen versucht sich nach 42 Jahren Gaddafi-Diktatur
zum ersten Mal in der Geschichte des Landes am Aufbau demokratischer
Institutionen. Was die Menschen in einigen arabischen Ländern
erreicht haben, ist eine historische Leistung. Doch die Bilanz nach
einem Jahr arabischer Frühling muss dennoch gemischt ausfallen. In
Syrien unterdrückt Präsident Assad weiterhin mit brutaler Gewalt
jeglichen Protest gegen sein Regime. Ob sich nach dem angekündigten
Rücktritt von Präsident Salih in Jemen nach 33 Jahren Amtszeit die
Lage für die Menschen im Armenhaus der Arabischen Halbinsel ändert,
wird sich zeigen. Skepsis ist angebracht: Einziger Kandidat für die
Nachfolge – Ende Februar soll gewählt werden – ist bislang der seit
1994 amtierende Vizepräsident Hadi. Ein Mann der alten Eliten. Damit
steht fest: Der arabische Frühling ist noch nicht vorbei. Neben den
politischen Transformationsprozessen, den Ägypter, Tunesier oder
Libyer in ihren eigenen Ländern unter hohem Blutzoll angestoßen
haben, ist ihre historische Leistung, dass sie die Saat der Freiheit
im gesamten arabischen Raum gesät haben. Der Ruf nach Freiheit und
Demokratie der Menschen im arabischen Raum wird auch 2012 nicht
verhallen.
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