Gegen ehrgeizige Zielsetzungen ist nichts
einzuwenden, gegen Luftschlösser schon. Elektroautos werden bei
weitem nicht so schnell die Straßen des Landes erobern, wie es die
Bundesregierung gerne weismachen möchte. Gerade einmal 4.500 mit
Strom betriebene Fahrzeuge rollen durch das Land. Die meisten davon
gehören auch noch zu Versuchsflotten, mit denen die Autohersteller
die Praxistauglichkeit der E-Mobile testen. Bis Ende des Jahrzehnts
wird die Zahl kaum die erhoffte Millionengrenze erreichen. Bis zum
Stichtag ist es zwar noch eine Weile hin. Doch ein Beschleuniger der
neuen Antriebstechnologie ist noch nicht in Sicht. Noch hält sich die
Industrie mit der klar formulierten Forderung nach Kaufanreizen für
Elektroautos zurück. Doch spätestens nach der nächsten Wahl, wenn die
Zeit für den Einstieg in den Umstieg allmählich knapp wird, ändert
sich das vermutlich. Dabei wird auch eine Prämie für den Kauf eines
Stromautos am Ende keine nennenswerten Käuferzahlen bewirken, solange
die technischen Schwachpunkte der Elektromobilität bestehen bleiben:
Zu große und zu schwere Batterien, eine zu geringe Reichweite, zu
wenige Stromzapfsäulen und viel zu hohe Anschaffungskosten. Die
Hürden, die von der Autoindustrie und den Versorgern noch genommen
werden müssen, sind hoch. Trotz aller Skepsis gegenüber den
Zielvorgaben ist die forcierte Suche nach alternativen Antrieben
unumgänglich. Ob sich einer davon am Ende ein paar Jahre früher oder
später durchsetzt, ist nebensächlich. Wichtig ist der Ausstieg aus
der Verbrennung fossiler Energieträger. Das muss aus zwei Gründen
geschehen. Einerseits wird Öl und damit auch Sprit zum Fahren immer
knapper und teurer. Andererseits zwingt der Klimawandel zu
CO2-Einsparungen im Verkehr.
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