Endlich! Viel zu lange schon hat das Gezerre um
den Vorstandsvorsitz bei der Deutschen Bank gedauert. Und das
eigentlich Überraschende an der Entscheidung ist, dass es keine
Überraschung ist. Die Doppelspitze mit Anshu Jain, dem Londoner
Investmentbanker mit indischen Wurzeln, und dem Deutschlandchef
Jürgen Fitschen, kontrolliert vom künftigen Aufsichtsratschef Josef
Ackermann – das ist das Modell, dass Beobachter seit langem auf dem
Schirm hatten. Ist es auch die beste Lösung? Vermutlich ja. Jain war
es, der mit seiner Investmentsparte 2010 sechs der sieben Milliarden
Euro Gewinn beigesteuert hat. Der Anteil am für 2011 angestrebten
Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro dürfte nicht geringer
ausfallen. Kein Wunder, dass für Jain London der Nabel der Finanzwelt
ist, Frankfurt empfindet er als altbacken. Dass die größten
Jain-Kritiker am Main sitzen, ist daher ebenfalls kein Zufall. Der
Sohn eines indischen Finanzbeamten habe es in zehn Jahren bei der
Deutschen Bank nicht geschafft, Deutsch zu lernen, mäkeln sie. Und
sie erinnern gern daran, dass Ackermann es war, der Jain ausbremste,
als der in Finanzkrisenzeiten risikoreiche Papiere zukaufen wollte.
Die Kritiker sehen in Fitschen ihren Verbündeten. Der Wettbewerb an
der Führungsspitze wird spannend.
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