Glückwunsch, Marburger Bund! Die
Gehaltssteigerungen für die 52.000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen
Kliniken mit einem Gesamtvolumen von mehr als 4 Prozent können sich
wohl sehen lassen. 5,4 Prozent hatte die Ärztegewerkschaft gefordert.
Damit zeigt sie einmal mehr, dass sie die wohl erfolgreichste
Arbeitnehmervertretung in der Bundesrepublik Deutschland ist. Das
hängt natürlich mit dem großen Ansehen zusammen, das der Arztberuf in
der Bevölkerung genießt. Da kann man den Vertretern des Verbandes
kommunaler Arbeitgeber auf der anderen Seite des Verhandlungstisches
schon einmal selbstbewusst gegenübertreten. Denen dürfte allein bei
der beiläufigen Erwähnung des Begriffes Ärztestreik das Herz in die
Hose gerutscht sein. Die Krankenhäuser werden die zusätzlichen
Personalkosten finanzieren müssen, die Geschäftsführungen geraten
einmal mehr unter den Zwang, zu sparen oder die Einnahmen zu
steigern. Zum Beispiel durch mehr Operationen. In diesem Zusammenhang
lohnt sich ein Blick auf den Bereich der Pflege. Während sich die
Zahl der Ärzte über Jahre stark erhöht hat, stagniert der
Personalstand dort. Mal schauen, wie diese Arbeitnehmer ohne
Elitegewerkschaft bei der nächsten Gehaltsrunde abschneiden.
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