Eine Impfpflicht gegen Grippe ist nicht geplant.
In Berlin stellt sich die Frage nicht einmal, so heißt es. Etwas mehr
als wachsweiche Empfehlungen könnte jedoch geboten sein. Ein Problem
des Grippeschutzes ist die enorme Wandelbarkeit der Grippeviren, die
eine alljährliche Neuimpfung erfordert. Selbst wer stets den
aktuellsten Impfstoff intus hat, ist vor einer Infektion nicht sicher
– denn es kommt vor, dass sich die Viren anders entwickeln als von
den Impfstoffherstellern prognostiziert. So wie in diesem Jahr. Gegen
eine Impfpflicht sprechen neben der erwartbar beschränkten Akzeptanz
auch die zusätzlichen Kosten der Kontrolle. Denn ohne Kontrolle gilt
eine Pflicht nicht sehr viel. Viele gute Gründe sprechen dennoch für
eine breite Impfung. Etwa die Tatsache, dass es bis heute kaum
wirksame Medikamente gegen die Virusgrippe gibt. Wahrscheinlich
sterben noch immer mehr Menschen an Grippe als an anderen, viel
gefürchteteren Krankheiten. Sinnvoll könnte also ein Impfgebot sein,
eine staatliche Handlungsanweisung unterhalb des absoluten Zwangs.
Denn manchmal wollen die Menschen zu ihrem Glück gedrängt werden.
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