Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Guttenberg-Demos Entrüstung und Narretei BERNHARD HÄNEL

Guttenberg steht fest zu Guttenberg. Immerhin.
Gut 2.000 Sympathisanten sind am Wochenende in die mit 600 Seelen
kleinste selbstständige Gemeinde Oberfrankens gereist, um ihrem Idol
Treue und Anhänglichkeit zu bekunden. Das ist ein Fakt. Zweifelhaft
dagegen ist die Zahl der Unterstützer, die über Facebook
Solidaritätsbekundungen abtaten. Internet-Experten berichten
zumindest von Merkwürdigkeiten wie die stetig gleichbleibende Zahl
der Einträge – bei Tag und Nacht. Wie auch immer. Der angekündigte
Sturm der Guttenberg-Fans auf den Straßen der Republik blieb ein
laues Lüftchen. Spaßmacher nutzen die Gelegenheit mit Narreteien dem
aufgeregten Teil der Republik den Schelmenspiegel vorzuhalten. Viele
Sprüche waren so witzig überdreht, dass wahre Guttenberg-Fans ihnen
auf den Leim gingen. Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt. Im Ernst
wäre es für alle Seiten an der Zeit, auf den Teppich zurückzukommen.
Den klügsten Satz dazu hat Vater Enoch zu Guttenberg gesagt: „Auch er
ist keiner, der über–s Wasser laufen kann.“ Wohl wahr. Es ist Zeit
für mehr Bodenhaftung.

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