Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Helmpflicht für Radfahrer Rätselhafter Vorstoß ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Die Hälfte aller tödlich verunglückten Radfahrer
stirbt an den Kopfverletzungen, verraten die Statistiken. Das hängt
auch damit zusammen, dass hierzulande das Tragen eines Fahrrad-Helms
immer noch die Vorliebe einer verschwindenden Minderheit ist: Nur
neun Prozent schnallen sich so einen Helm um. Dem Verkehrsminister
gibt das zu denken. Das ist im Prinzip gut so, denn dafür ist er da.
„Wenn sich die Helm-Tragequote nicht in absehbarer Zeit signifikant
über 50 Prozent erhöht, muss man fast zu einer Helmpflicht kommen“,
sagte der CSU-Minister Peter Ramsauer. Was in absehbarer Zeit konkret
bedeutet und was eine Helmpflicht taugt, die nur „fast“ kommen soll,
hat Ramsauer nicht erklärt. Zwei Rätsel in nur einem Satz, das klingt
verdächtig nach „Schau–n mer mal“. Man muss nicht gleich in wilden
Aktionismus verfallen. Doch die FDP schlägt zum Beispiel eine
Helmpflicht für Kinder vor. Das wäre doch ein Versuch wert.
Vielleicht gibt es in den Innenstädten auch zu wenige Fahrradwege.
Und zu viele rücksichtslose Autofahrer. Aber das ist wirklich nicht
die Schuld von Peter Ramsauer.

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