Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Hochschulfinanzierung Grund allen Übels BERNHARD HÄNEL

Damit erst gar keine Missverständnisse
auftreten: Hier wird nicht für die Wiedereinführung der gerade erst
abgeschafften Studiengebühren an den Hochschulen in NRW geworben.
Deren Fortfall war eine politische Entscheidung, die auf klugen
Erwägungen beruhte und mit dafür ursächlich sein dürfte, dass die
Zahl der Studierenden neue Rekordmarken erreichte. Doch es ist nicht
zu viel verlangt, von der Politik Ehrlichkeit einzufordern. Die
Deckelung der Kompensationszahlungen für die fortgefallenen
Studiengebühren bestraft ausgerechnet jene Hochschulen, die ihre Tore
besonders breit geöffnet haben, um möglichst vielen jungen Menschen
ein Studium zu ermöglichen. In OWL sind dies die Uni Paderborn und
die beiden staatlichen Fachhochschulen. Doch Düsseldorf tut so, alles
wäre alles im Lot und es gäbe Geld satt beim Bund, dass es nur
abzurufen gelte. Die Probleme liegen tiefer. Die Finanzierung der
Hochschulen aus verlässlichen Haushaltsmitteln des Landes stagniert.
Was es gibt sind etliche Sondertöpfe und zusätzliche Programme, die
die Löcher stopfen sollen. Die aber werden der tatsächlichen
Entwicklung der Studierendenzahlen nicht gerecht. Und so wird die
Zukunft der jungen Generation verspielt, die sich alles andere
wünschte als das Turbo-Abitur – den Grund allen Übels.

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