Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Irankrise spaltet USA und Israel Obamas Spagat DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Ein Nadelöhr ist geräumig gegen das, was Barack
Obama außenpolitisch vor sich hat. Heute will der amerikanische
Präsident dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im
Weißen Haus ausreden, die Atomanlagen im Iran zu bombardieren. Vor
der Begegnung mit Ne-tanjahu erwartete Obama ein Gang durchs
politische Minenfeld. Bei der Tagung der einflussreichen
proisraelischen Lobbygruppe AIPAC in Washington versuchte sich Obama
in dem Spagat, seine Linie – kein Militärschlag gegen Teheran sofort
– zu vertreten, ohne dabei die wichtige Unterstützung jüdischer
Wähler und Geldgeber zu riskieren und in Tel Aviv Zweifel an der
Solidarität Amerikas zu schüren. Eine Aufgabe, die dadurch erschwert
wird, dass dort mit Mitt Romney, Rick Santorum und Newt Gingrich drei
republikanische Präsidentschaftskandidaten auftreten werden, die
ähnlich wie Netanjahu ein entschieden härteres Auftreten gegen den
Iran fordern, einem Militärschlag unter amerikanischer Führung das
Wort reden und Obamas auf Deeskalation ausgelegte Politik als Zeichen
von Schwäche kritisieren. Wie gesagt, ein Nadelöhr ist geräumig
dagegen.

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