Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Islamistischer Extremismus Leichtes Spiel BERNHARD HÄNEL

Der islamistische Extremismus ist vom östlichen
Mittelmeer bis hin zum Persischen Golf auf dem Vormarsch. Er zerstört
eine blühende Region und beraubt Hunderttausende Menschen ihrer
Heimat. Rat- und hilflos schaut der Westen zu, wohlwissend, dass
viele der Ursachen zurückgehen auf seine Politik im letzten
Jahrhundert ebenso wie in unseren Tagen. Franzosen und Briten teilten
die Region unter sich auf, als das Osmanische Reich in sein Ende
taumelte. Sie schufen Kunststaaten wie den Irak und den Libanon,
etablierten erst Könige, dann Präsidenten, die diktatorisch
herrschten und keine Rücksicht nahmen auf die Ethnien ihrer Staaten
oder religiöse Minderheiten. „Teile und herrsche“ war das Prinzip.
Neues Unheil brachte der vom ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush
ausgerufene Kampf gegen den Terror. In seiner Folge wuchs das Chaos
und ließ ein Überschwappen der Arabellion nicht zu. Kräfte, die einen
Ausgleich zwischen Sunniten und Schiiten hätten versuchen können,
hatten keine Chance. Und so haben der schiitische Iran und das
sunnitisch-wahabitische Saudi-Arabien ein leichtes Spiel im Kampf um
die Vorherrschaft. Tatenlos zusehen, wie dieser Kampf ausgeht, kann
der Westen dennoch nicht. Zu viel steht auf dem Spiel. Nicht, weil
Deutschland weiter Waffen nach Riad verkaufen will. Eher geht es
darum, eine schiitische Atombombe zu verhindern. Und es geht um das
Existenzrecht Israels.

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