Es wäre falsch, wenn die Europäer ihre
sparorientierte Euro-Rettungspolitik nur wegen des politischen
Schlamassels in Italien überdenken würden. Eine Wahl und deren
Ausgang sind zuallererst nationale Angelegenheiten. Das heißt aber
nicht, dass alles gut läuft im Kampf gegen die Schuldenkrise, im
Gegenteil. Daher sollten die Europäer ihre Strategie überprüfen. Der
harsche Sparkurs, den hilfsbedürftige Euro-Staaten auf Druck der
Europäer fahren müssen, zeigt bisher kaum Früchte. Kein Wunder, dass
die Bürger in diesen Staaten ächzen. Dies aber ist gefährlich. Denn
die Menschen misstrauen vermehrt ihren Politikern, deren
Sanierungsfähigkeiten – und auch den EU-Institutionen. Sparen ist
nötig, denn weder Menschen noch Staaten können dauerhaft über ihre
Verhältnisse leben. Doch wer nur und zu stark spart – auch bei Löhnen
-, würgt die Wirtschaft ab. Die Europäer müssen mehr als bisher
machen, um die maue Wirtschaft anzukurbeln. Weitere Reformen in den
Ländern und Europa müssen her. Italiens Entwicklung ist ein
Alarmzeichen, dass die Euro-Krise noch lange nicht vorbei ist.
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