Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Jugendämter prüfen Gefährdungen des Kindeswohls Beherztes Eingreifen schadet nicht KATHARINA BÄTZ

Unzureichende Ernährung, Schläge, sexueller
Missbrauch und psychische Gewalt: Das Statistische Bundesamt hat 2012
erstmals die Zahl der Hinweise auf Gefährdung des Kindeswohls erfasst
und deren Überprüfung öffentlich gemacht. Das ist ein Schritt, der
schon längst hätte getan werden müssen, denn nur Transparenz macht
die Gesellschaft sensibel und aufmerksam für das Wohlergehen und die
Rechte der Kinder – und nicht zuletzt auch die Jugendämter
überprüfbar. Letztere sehen sich oft Vorwürfen der Bevölkerung
ausgesetzt: Zu spät schreite das Jugendamt ein, heißt es immer
wieder. Mit der Datenerfassung gibt es nun wenigstens eine
Bewertungsgrundlage. Eine erste Analyse der Zahlen fällt mangels
Vergleich zwar schwer, fest steht jedoch: Die Risikosituation für
Kinder wird mittlerweile in der Gesellschaft kommuniziert. Denn die
veröffentlichte Statistik zeigt auch, dass sich immer mehr
Privatpersonen um das Wohl der Kinder sorgen. Zwar haben sich viele
Meldungen als übervorsichtige herausgestellt. Doch beherztes
Eingreifen von aufmerksamen Bürgern schadet Kindern wenigstens nicht.

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