Kompliment: Was CDU-Gesundheitspolitiker Jens
Spahn zeigt, ist die hohe Schule der politischen Kommunikation.
Erster Schritt: Man baue einen furchterregenden Popanz auf:
Schwerkranke Kassenpatienten liegen in deutschen Krankenhäusern
meistens in Vierbettzimmern. Zweiter Schritt: Man stelle den Popanz
auf die Bühne, wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass jemand
aufschreit: „Hallo, das ist doch nur ein Popanz.“ Der Zeitpunkt ist
gut gewählt, die Wachhunde der Deutschen Krankenhausgesellschaft oder
der Krankenhausgesellschaft NRW sind im Weihnachtsurlaub. Der dritte
Schritt: Die wohlfeile Forderung: „Weg mit den Vierbettzimmern.“
Natürlich verbunden mit einer schneidigen Sanktionsdrohung; die kommt
beim geneigten Publikum immer gut an: „Keine Zweibettzimmer, weniger
Geld!“ Beifall, Bravo Herr Spahn, auch Ihre anderen Forderungen
finden wir gut: Nur drei Wochen Wartezeit auf den Facharzttermin und
die Veröffentlichungspflicht für verkeimte Krankenhäuser. Wüsste man
nicht, dass Jens Spahn zu kompetent für diesen Quark ist, man könnte
ihn glatt ernstnehmen.
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