Damit kein Missverständnis aufkommt: Für den
Schutz unserer Kinder muss alles unternommen werden, was nur möglich
ist. Wenn jetzt aber Tausende Übungsleiter, Trainer und Betreuer von
Jugendmannschaften und -gruppen ein erweitertes Führungszeugnis
vorlegen müssen, ist das kompletter Unsinn. Da muss gar nicht der
Datenschutz als Gegenargument herhalten. Auch wenn es schon schlimm
genug ist, dass die mögliche frühere Gesetzesübertretung eines
Betreuers in ganz anderem Zusammenhang, etwa Diebstahl, plötzlich im
Verein bekannt werden kann. Es ist nicht nur viel Bürokratie, es ist
nicht nur Generalverdacht gegenüber Menschen, die sich in bester
Absicht der Förderung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
verschrieben haben. Das Gesetz hilft nichts. Es schützt die Kinder
gar nicht. Denn wer garantiert, dass ein Mensch auch in Zukunft
Kinder nicht missbraucht oder misshandelt, nur weil er es in der
Vergangenheit nicht getan hat? Gut gemeint ist längst nicht gut
gemacht. Und dieses Gesetz ist absoluter Murks. Schon jetzt
engagieren sich zu wenig Menschen ehrenamtlich für die Betreuung und
Entwicklung Jugendlicher. Diese Bereitschaft wird durch solchen
gesetzgeberischen Aktionismus weiter gedämpft.
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