Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal
geschrumpft. Droht die nächste ganz große Krise? Mitnichten. Es kommt
auch hier darauf an, wie man die Zahlen liest. Denn die Wirtschaft
ist nur im Vergleich zum ersten Quartal zurückgegangen. Und das war,
auch aufgrund des milden Winters, überaus stark. Dadurch haben viele
Unternehmen Investitionen vorgezogen, die sie eigentlich erst für das
zweite Quartal vorgesehen hatten – sie fehlen nun in der Bilanz für
die Zeit von April bis Juni. Zieht man zum Vergleich die Zahlen des
Vorjahresquartals, also für April bis Juni 2013, heran, so zeigt
sich, dass die Wirtschaft gewachsen ist. Und zwar um nicht zu
verachtende 0,8 Prozent. Also: alles eine Frage der Interpretation.
Nicht so recht zur Schwarzmalerei passen will auch die Meldung, dass
die Dax-Konzerne im zweiten Quartal einen Rekordgewinn eingestrichen
haben. Und auch aus den gerade in OWL so starken Familienunternehmen
sind derzeit wenig Klagen zu hören. Sorgen bereiten die Nachbarn
Italien und Frankreich, die nicht auf Touren kommen. Das ist eines
der Risiken – noch nicht für die deutsche, aber ganz sicher für die
europäische Wirtschaftsentwicklung. Und natürlich kann niemand
abschätzen, wie sich der Ukraine-Konflikt samt Sanktionen langfristig
auswirkt. Für ein Krisenszenario, so viel steht aber fest, reicht das
bei weitem nicht aus.
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