Zum Jahresende 2010 sind die wirtschaftlichen
Aussichten so gut wie seit Jahren nicht mehr. Es kann, muss aber kein
Superjahr 2011 werden. Denn der Aufschwung wird von vielen Risiken
begleitet. Die vielen Experten, die sich jetzt zu Wort melden, eint
vor allem eines: Sie wissen auch nicht, was uns die Zukunft bringen
wird. Die deutsche Wirtschaft steht derzeit glänzend da. Auf der
ganzen Welt sind die Produkte made in Germany gefragt. Selbst die
Autoindustrie, die noch vor zwei Jahren tief in der Krise steckte,
ist wieder obenauf. Zudem sind die Verbraucher im Inland bester
Dinge. Es wird gekauft, als gäbe es bald nichts mehr. Und im
kommenden Jahr wird es wohl wenigstens teilweise kräftige
Lohnzuwächse geben. Das stärkt die Binnennachfrage weiter. Der Blick
über die Grenzen hinaus offenbart allerdings mannigfaltige Risiken.
Die Wirtschaft ist weltweit so stark verflochten, dass größere
Probleme in anderen wichtigen Regionen schnell auf Deutschland
übergreifen können. China ist ein Beispiel dafür. Die neue Weltmacht
wächst so rasant, dass es zu einer drastischen Korrektur kommen
könnte. Auf diesen Absatzmarkt konzentrieren sich aber die heimischen
Exporteure. Auch die Probleme der Eurozone sind noch längst nicht
ausgestanden. Die permanenten politischen Garantien für die
Gemeinschaftswährung haben bisher nur begrenzt gewirkt. Wenn die
Reformen in den Ländern mit Finanzproblemen nicht schnell greifen,
kann aus der Währungskrise immer noch ein Währungstod werden, auch
wenn sich dies bisher niemand in Europa vorstellen mag. Das alte Jahr
endet mit gemischten Gefühlen. Zuversicht ist dennoch der beste
Wegbegleiter ins neue Jahr. Denn unter dem Strich ist das Glas ist in
diesen Tagen halb voll, nicht halb leer.
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