Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Kosten der Inklusion Uhr anhalten BERNHARD HÄNEL

Über die wirklichen Kosten der Inklusion
herrscht noch keine Einigkeit. Doch klar ist schon jetzt: Die
Landesregierung kommt nicht so billig davon, wie Schulministerin
Sylvia Löhrmann uns glauben machen wollte. Hinfällig ist ihre
gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, das Inklusionsgesetz bringe
keine neuen Aufga-ben und Ausgaben für die Kommunen mit sich. Weit
gefehlt. Die Bagatellgrenze von 4,5 Millionen Euro wird weit
übertroffen, und so ist das Land zur Kostenübernahme verpflichtet.
Schon jetzt sei gewarnt vor Taschenspielertricks wie die Stückelung
einzelner Ausgaben, um die Konnexität zu umgehen. Dann sähe sich das
Land zum wiederholten Male vor dem Verfassungsgericht. Die Kosten
dieses Verfahrens sollte man sich sparen. Obwohl Gutachter Klemm bei
weitem nicht die Kosten einer optimalen, sondern die einer gerade
noch pädagogisch vertretbaren Inklusion berechnet hat, sind die
notwendigen Investitionen immens. Erstere kostete deutlich mehr. Aber
auch die Billigvariante, die zu Lasten der Förderung der Schüler geht
und auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen wird, kostet viel Geld. Am
besten, man hält die Uhr an und führt endlich eine ernsthafte Debatte
über verbindliche Standards für inklusive Schulen und kleine Klassen.
Wir brauchen Einvernehmen über Raumbedarf sowie notwendige
Integrationshelfer, Sozialpädagogen, Psychologen.

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