Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kritik der Jäger am ökologischen Jagdgesetz Übertrieben HUBERTUS GÄRTNER

Über das ökologische Jagdgesetz in NRW gibt es
heftigen Streit. Während die Jäger fast alle vom rot-grünen Kabinett
beschlossenen Neuerungen weiterhin kategorisch ablehnen, gehen diese
manchen Tierschützern noch nicht weit genug. Sie möchten die Jagd am
liebsten komplett verbieten. Solch radikale Forderungen sind falsch.
In unserer modernen Kulturlandschaft ist die Jagd auf bestimmte
Tierarten wie zum Beispiel auf Rehe, Wildschweine und Hirsche
notwendig, weil ohne Bejagung deren Populationen zu groß würden.
Schäden in der Natur und noch mehr Wildunfälle auf den Straßen wären
die zwangsläufige Folge. Das kann niemand wollen. Deshalb erfüllen
die Jäger mit dem kontrollierten Abschuss der genannten Tiere eine
wichtige Funktion. Aber auch sie müssen sich mäßigen. Manche ihrer
althergebrachten Praktiken, zum Beispiel beim Fallenstellen oder in
der Hundeausbildung sowie das Mästen von Wild zum Zwecke der
Trophäenjagd, sind nicht mehr zeitgemäß und mit dem Tierschutz nicht
vereinbar. Neue gesetzliche Regelungen machen hier durchaus Sinn.
Trotzdem beschwören die Jäger gleichsam den Untergang des
Abendlandes. Die grüne Zunft erklärt die grüne Partei zu ihrem
Gegner. Auch das ist kurzsichtig, unangebracht und übertrieben. Wenn
die Jäger gesellschaftlich weiterhin akzeptiert werden wollen, müssen
sie Kompromisse schließen.

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