Die Diskrepanz zwischen Realitätssinn und
persönlichen Wünschen der Deutschen wächst. Einerseits erwarten sie
ein mittelfristig höheres Renteneintrittalter. Andererseits können
sie sich nicht ausmalen, tatsächlich länger arbeiten zu können. So
etwas nennt man ein Dilemma, dass zum großen Teil selbst verschuldet
ist. Doch lamentieren nützt nichts. Politik, Gewerkschaften und
Arbeitgeber müssen über Wege nachdenken, wie die unumgängliche
Verlängerung der Lebensarbeitszeit organisiert werden kann, dass sie
von der breiten Masse der Beschäftigten bewältigt werden kann. Statt
sich auf die sich dramatisch verändernden Arbeitswelt einzustellen,
hängen die meisten Arbeitgeber immer noch dem Jugendwahn an. Schlimm
ist, dass selbst viele Jugendliche davon wenig davon haben, weil sie
in prekäre Arbeitsverhältnisse gedrängt werden. Hauptsache sie sind
billig und willig. Derweil tickt die demographische Uhr unerbittlich
weiter. Eigentlich ist es längst fünf nach zwölf. Es ist an der Zeit
Konzepte zu entwickeln wie Wunsch und Realität in Einklang gebracht
werden können. Ein Vorschlag zur Güte sei erlaubt. Es ist an der
Zeit, Deutschlands kränkelnde Heilbäder zu nutzen, um ältere Menschen
fit zu halten für die Arbeitswelt. Eine prophylaktisch Reha muss zur
Pflicht werden.
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