Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Lindners Wahl zum FDP-Landesvorsitzenden Kühles Gespür für den Moment FLORIAN PFITZNER

Es sieht alles danach aus, als ob Christian
Lindner die Mission erfüllen und seine Partei retten wird. Jüngste
Umfragen sehen die Liberalen in Nordrhein-Westfalen bei sechs
Prozent. Dieses Resultat schien noch vor Wochen unerreichbar. Die
Delegierten feierten Lindner in Gütersloh so frenetisch wie wohl kaum
einen Landeschef vor ihm. Und sie wissen, warum. An der Basis
profitieren die Liberalen am stärksten vom häufig zitierten
„Lindner-Effekt“. Er ist das letzte nicht diskreditierte Talent
seiner Partei, selbst politische Rivalen halten dem Einzelkämpfer der
NRW-Liberalen zugute, dass er seine steile Laufbahn einem hohen Maß
an Intelligenz verdankt. Das beeindruckt auch die Menschen auf den
Marktplätzen. Was in Berlin auf den ersten Blick wie eine Niederlage
für Lindner aussah, sollte sich als seine Chance auf eine politische
Wiederkehr herausstellen. Ob ihm dafür jedoch die Lobhudelei
Hans-Dietrich Genschers zusteht, erst Charakter und dann Mut bewiesen
zu haben, ist zu bezweifeln. War das Manöver doch vielmehr durch das
Machtkalkül eines Karrieristen motiviert. Doch wer siegt, hat am Ende
alles richtig gemacht.

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