Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Linke stellt Klarsfeld zur Bundespräsidenten-Wahl Zerrissen CARSTEN HEIL

Nun schicken die Linken eine eigene Kandidatin
in die Bundespräsidenten-Wahl. Nach tagelanger Hängepartie mit
mehreren Kandidaten, die schließlich zurückzogen, hat der
Parteivorstand die ehemalige Nazi-Jägerin und aufrechte
Freiheitsfreundin Beate Klarsfeld aufgestellt. Damit bleibt sich die
Mischung aus Ewiggestrigen der DDR und den Linksversprengten aus dem
Westen treu: Schnell in der Schmollecke, wankelmütig und zerrissen in
zentralen Fragen. Natürlich ist in einer demokratischen
Bundespräsidenten-Wahl eine Gegenkandidatin erwünscht. Die sehr
honorige Klarsfeld ist – anders als einst Gesine Schwan – jedoch nur
Zählkandidatin. Das hat sie nicht verdient. Aufgestellt haben Gesine
Lötzsch und Klaus Ernst die 73-Jährige nur, weil sie sich von Angela
Merkel übergangen fühlten. Die Kanzlerin hatte die
SED-Nachnachfolgepartei von vorn herein von der Kandidatensuche
ausgeschlossen. Das wollte diese nicht auf sich sitzen lassen. Nun
hat sie sich für eine Kandidatin entschieden, die besonders in der
Palästina-Frage eine andere Position einnimmt als beispielsweise Inge
Höger aus Herford und andere. Der linken Bundestagsabgeordneten kann
die israelfreundliche Haltung von Beate Klarsfeld kaum gefallen.
Diese Personalie bietet noch Gesprächsstoff.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Weitere Informationen unter:
http://