Leben und Sterben, und vor allem die möglichst
lange Zeit dazwischen, ist zum Spielball der Wirtschaftlichkeit
geworden, die Gesundheit zur Ware. Bei den Verhandlungen um mehr Geld
für Krankenhäuser und die Versorgung kranker, hilfsbedürftiger
Menschen geht es nur noch darum, so effizient wie möglich zu
arbeiten. Kliniken betreiben so lange einen erbitterten Wettbewerb,
bis die schwächere sich den Gesetzen des Marktes beugen muss. Eines
Wirtschaftsmarktes. Dass es bei alledem um das Wohl menschlicher
Wesen geht, die diesem System ihre Gesundheit anvertrauen (müssen),
ist schon längst nicht mehr Teil der Diskussion. Auf Wunsch der
Politik. Und der Wirtschaft, denn sie diktiert den „Mächtigen“ in
Berlin mittlerweile die Handlungsweise. Wettbewerb ist gut, so lautet
dort die alltägliche Predigt von der Unternehmenskanzel. Schließlich
drückt er die Preise für die Verbraucher. Tatsächlich aber leiden
Pflegekräfte unter der brutalen Zahl an Anforderungen, die den
Kontakt zum Patienten zum Sekundengeschäft degradiert. Denn nebenbei
muss dokumentiert werden, sonst zahlt die Krankenkasse nicht für die
Kosten, die das Krankenhaus tragen muss, denn der Patient ist ja
meist schon in der Klinik. Und selbst der leidet schon unter dem
Druck, glaubt man den Rückmeldungen bei der Patientenberatung
Deutschland. Damit hat die Wohlstandsnation im Zentrum Europas ein
Gesundheitssystem, das der Gesundung seiner Patienten schadet.
Herzlichen Glückwunsch.
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