Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Massenprotest gegen den Castor-Zug Symbol HUBERTUS GÄRTNER

Am Wochenende herrschte Großalarm im Wendland.
Anlässlich des Atommülltransports nach Gorleben waren zehntausende
Demonstranten gekommen. Ihr Protest blieb nicht überall friedlich.
Entlang der Gleise kam es immer wieder zu massiven
Auseinandersetzungen. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Schlagstöcke
und Pfefferspray ein. „Trotz massiver Polizeigewalt gehen die
Aktivisten immer wieder auf die Gleise und schottern.“ Mit solchen
Meldungen zeigten sich die Aktivisten ungebrochen. Schottern, das
bedeutet, Steine aus dem Gleisbett zu räumen, damit der Castor-Zug
dort nicht mehr sicher fahren kann. Man mag das als Sachbeschädigung
oder gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr bewerten. Doch in
Wirklichkeit werden im Wendland nicht ein paar Gleise, sondern es
wird völlig zu Recht die gesamte Atompolitik der schwarz-gelben
Bundesregierung attackiert und unterhöhlt. Mit ihren Kniefällen vor
der Atomindustrie und der Verlängerung der Laufzeiten für die
Atomkraftwerke ist die Regierung auf dem besten Weg, die Gesellschaft
zu spalten. Der Castor-Zug ist vielen Bürgern längst zum Symbol einer
hochgefährlichen und menschenfeindlichen Technologie und Politik
geworden. Gut, dass sich viele dagegenstellen.

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