Die OWL-Kulturkonferenz tagt in Paderborn und
malt ein schönes Szenario an die Wand: Tanz, Theater und Kunst
brechen in den tristen Schulalltag ein, machen die Schüler zu
glücklichen Menschen und verschaffen ihnen auch noch bessere Noten.
Würde man auch nur einen Bruchteil dessen, was Bildungstheoretiker
seit Urzeiten propagieren, tatsächlich in die Tat umsetzen, dann
müssten wir uns um die nächsten PISA-Ergebnisse wohl keine Sorgen
machen. Als Vater zweier Kinder, die gerade die verkorkste G-8-Reform
des (damals noch CDU-dominierten) Schulministeriums ausbaden müssen,
präsentiert sich mir die Schulwirklichkeit täglich ganz anders. Da
wird nur noch Wissen gepaukt, dank der verkürzten Schulzeit mit der
Presslufthammer-Methode. Vermittlung von Werten wie Kultur, Bildung,
Kreativität, selbstständiges Denken kann ich nicht erkennen, von
Freude am Lernen ganz zu schweigen. Es ist schön, wenn man
hochgesteckte Ziele hat, und ich wünsche den Pädagogen der
Kulturkonferenz viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Ich wäre aber
schon froh, wenn die Schulen ihre pädagogische Basisversorgung wieder
in geordnete Bahnen lenken könnten und mehr Ruhe und Freude in den
Schulalltag einziehen würde.
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